Eduard Paulus der Jüngere (1837 - 1907)

Eduard Paulus
geboren am 16. Oktober 1837 in Stuttgart; gestorben 16. April 1907 in Stuttgart.
Sohn von Karl Eduard Paulus der Ältere.
Nach dem Architekturstudium in Stuttgart studiert er in München Kunstgeschichte, Ästhetik und Archäologie. 1875 wurde er Landeskonservator und 1893 Vorstand der Staatssammlungen der Kunst- und Altertumsdenkmäler in Stuttgart und somit zum ersten Direktor des Württembergischen Landesmuseums. Als Archäologe sind besonders seine Beiträge zur Limesforschung zur Anlage des Hohen Neuffens, (seine Thesen zur Entstehung der Burg waren sehr umstritten und hatten keinen Bestand) und der Ausgrabung der keltischen Heuneburg hervorzuheben.

Sein Hauptwerk war die Inventarisierung der Kunst und Altertumsdenkmale: Herausgegeben in 4 Bänden von 1889 bis 1914 "Die Kunst- und Altertumsdenkmale im Königreich Württemberg." Zugute kam ihm dabei seine langjährige Arbeit an den Oberamtsbeschreibungen, teilweise noch unter der Regie seines Vaters.
Eduard von Paulus, ein vielseitiger Mensch: Architekt, Kunsthistoriker, Archäologe, Landesbeschreiber, Denkmalpfleger, Museumsdirektor, Reiseschriftsteller und auch Lyriker. Er hat einige Bücher mit Gedichten, Sonette und Prosa verfasst und aus seiner Feder stammt der vielzitierte, ironische Vers:

Wir sind das Volk der Dichter, ein jeder dichten kann.
Man seh`nur die Gesichter von unsereinem an.
Der Schelling und der Hegel, der Schiller und der Hauff;
das ist bei uns die Regel, das fällt uns gar nicht auf.


Zusammen mit Julius Hartmann war er für die letzten 6 Bände der Oberamtsbeschreibungen verantwortlich:

Band 59 Mergentheim (1880)
Band 60 Balingen (1880)
Band 61 Neckarsulm (1881)
Band 62 Künselsau (1883)
Band 63 Crailsheim (1884)
Band 64 Ellwangen (1886)